Beistehen statt rumstehen

Eine Initiative zur Förderung einer Kultur des Hinschauens und Helfens

"Zunächst wehrte sich die ältere Dame noch, schließlich musste sie sich aber der überlegenen Körperkraft des jungen Mannes beugen, der ihr in aller Öffentlichkeit die Handtasche entriss und sie zu Boden stieß. Obwohl sie laut geschrieen hatte, gingen die Menschen auf der anderen Straßenseite achtlos weiter, ohne sich um ihre Notlage zu kümmern ..."

 

Ein Fall, wie er täglich vorkommen könnte. Dabei wäre es so einfach gewesen, mit einem Anruf Hilfe herbeizuholen und die Polizei zu verständigen. Doch leider kommt es immer öfter vor, dass Menschen sich nicht einmischen, sondern nach dem Motto "irgendjemand wird sich schon darum kümmern" achtlos wegsehen. Tatsache ist: Jeder kann einmal in eine Notlage geraten und - Jeder kann helfen!

 

Die Präventionsvereine "Sicherheit in Mannheim (SiMA) e.V., Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V. und Sicheres Heidelberg (SicherHeid) e.V." haben sich in einem Kurpfälzer Bündnis partnerschaftlich zusammengeschlossen, um mit der Aktion"beistehen statt rumstehen" Menschen auszuzeichnen, die sich im Alltag als Helfer in der Not bewährt haben.

Mit der Auszeichnung soll ein Ansporn geschaffen werden, nicht tatenlos zuzusehen, wenn anderen Menschen Unrecht geschieht oder sie in Not geraten. Dabei richtet sich die Initiative inhaltlich an der bereits bundesweit von der Polizei propagierten Aktion TU WAS aus. Helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen – andere zur Mithilfe auffordern – Hilfe über Telefon organisieren – sich um Opfer kümmern, das sind die wesentlichen Eckpunkte dieser Kampagne. Heldentum wird dabei nicht erwartet, sondern einfache Hilfeleistungen, die für jeden im Grunde selbstverständlich sein müssten.

Die Auszeichnung in Form einer Urkunde und einem Präsent erhalten Menschen, die in Mannheim, Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis entsprechend handeln. Über die Veröffentlichung der guten Taten möchten die drei Präventionsvereine darauf hinwirken, das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung positiv zu beeinflussen.

 

"Beistehen statt rumstehen" - eine Initiative zur Förderung der Zivilcourage in der Metropolregion Rhein-Neckar.

Nähere Informationen unter Tel. 01727/618161

und im Internet: www.aktion-tu-was.de und www.polizei-beratung.de

Jungen Mann in scheinbar auswegloser Situation couragiert Hilfe geleistet

Für sein couragiertes Verhalten wurde Herr Markus Kerimow im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt rumstehen“ geehrt. Heidelbergs Bürgermeisterin Martina Pfister, Polizeidirektor Uwe Schrötel und Knut Krakow, Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e. V., nahmen die Ehrung vor.
Am Dienstag, 06.06.2023 gegen 04.30 Uhr, befand sich auf der Czernybrücke in Heidelberg ein junger Mann in einer psychischen Ausnahmesituation. Hierbei drohte nach den Umständen die Gefahr, dass sich der junge Mann in dieser scheinbar ausweglosen Situation von der Brücke stürzen könnte. Durch den zu ehrenden Zeugen wurde auf der Brücke außergewöhnlich und couragiert geholfen und damit mit hoher Wahrscheinlichkeit Schlimmeres verhindert. Hierfür gebührt ihm Dank und Anerkennung.

V.l.n.r.: Geschäftsführer Krakow, Katja Reuschenbach, Bürgermeisterin Pfister, Polizeidirektor Schrötel, Markus Kerimow; Bild: PP MA

Nach Bedrohung eines Fahrgasts mit Messer kommt es zur Verurteilung des Täters

Für ihr umsichtiges Verhalten wurde Frau Katja Reuschenbach im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt rumstehen“ geehrt. Heidelbergs Bürgermeisterin Martina Pfister sowie Knut Krakow, Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e. V. nahmen die Ehrung vor. Zudem überreichte Herr Günther Bubenitschek, Landespräventionsbeauftragter des Weissen Ring e.V. den Dank und Anerkennung seiner Organisation.
Am Dienstag, 07.03.2023 gegen 18:30 Uhr, wurde ein Mann in einer S-Bahn im Bereich Heidelberg mit einem Messer bedroht. Der Täter belästigte und pöbelte daraufhin auch weitere Fahrgäste an. Die zu ehrende Zeugin wurde auf den Vorfall aufmerksam und handelte in der Folge umsichtig und couragiert. In dessen Folge konnte der Täter durch die hinzugerufene Bundespolizei kontrolliert werden. Zum Ende des Straf- bzw. Ermittlungsverfahrens wurde der Täter durch das Amtsgericht Heidelberg verurteilt. Für ihr beispielhaftes Verhalten gebührt ihr Dank und Anerkennung.

Verunfallten Müllwerker erste Hilfe geleistet und zur Seite gestanden

Am Donnerstag, 06.10.2022, gegen 07.35 Uhr, kam es am Englischen Institut in der Rheinstraße in Heidelberg-Südstadt zu einem Verkehrs- bzw. Arbeitsunfall mit einem Müllabfuhrfahrzeug der Stadt Heidelberg. Hierbei wurde ein Müllwerker, auf dem hinteren Trittbrett stehend, zwischen dem Müllfahrzeug und einer Zufahrtsmauer eingeklemmt und schwer verletzt. Durch die zu ehrenden Zeugen/-innen, alle entweder Schüler/-innen oder Beschäftigte/Lehrerinnen am Englischen Institut, wurde am Unfallort umgehend erste Hilfe geleistet.
Die Zeugen/-innen haben durch ihr schnelles und vorbildhaftes Verhalten dazu beigetragen, dass dem Unfallopfer schnell geholfen werden konnte und dieser heute auf dem Wege der Besserung ist.

Für ihr couragiertes Verhalten wurden Frau Svenja Schütte, Frau Valerie Neumann, Herr Diolen Miftari und Herr Steffen Esch im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt rumstehen“ geehrt. Heidelbergs Bürgermeister Wolfgang Erichson, der Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Mannheim Siegfried Kollmar und Knut Krakow, Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e. V., nahmen die Ehrung am 08.05.2023 im Palais Graimberg vor.

V.l.n.r.: Polizeipräsident S. Kollmar, V. Neumann, S. Esch, Bürgermeister W. Erichson, S. Schütte, D. Miftari, Geschäftsführer K. Krakow

Bild: PP MA, StS Ö

Zeugin Patricia Kraft am 27.10.2022 im Rahmen von „Beistehen statt rumstehen“geehrt

Am frühen Morgen des 13.10.2020 um 03:44 Uhr konnte Frau Kraft, die gerade mit ihrem Fahrrad Zeitungen austrug, eine verdächtige männliche Person in Heidelberg-Kirchheim beobachten, die sich an mehreren geparkten Kfz zu schaffen machte und versuchte die Türen zu öffnen.

Als der Mann wenig später in einem Kfz saß, sprach Frau Kraft den Mann an, und teilte ihm mit, dass sie die Polizei verständigen werde. Der Mann versuchte Frau Kraft einzuschüchtern, indem er auf sie zu rannte und sie dabei anschrie. Frau Kraft fuhr daraufhin unbeeindruckt zu ihrer nahegelegenen Wohnaschrift und verständigte die Polizei. Danach kehrte Frau Kraft erneut zum Tatort zurück, nachdem der Mann auf sie bereits bedrohlich eingewirkt hatte und beobachtete das Geschehen weiter. Durch ihren Einsatz konnte sie den Verdächtigen zum Abbruch seiner Tat und zur Flucht zwingen. Den kurz danach eintreffenden Streifen gab Frau Kraft sehr hilfreiche Hinweise zur Fluchtrichtung und zum Erscheinungsbild, sodass der Verdächtige durch die eingesetzten Beamt*innen gefunden und zum Polizeirevier HD-Süd gebracht werden konnte. Am folgenden Tag wurde Haftbefehl gegen den Verdächtigen erlassen.

Im Nachgang ergab sich bei der Überprüfung des Verdächtigen, dass es sich bei ihm um einen Mehrfach- und Intensivtäter handelt, der schon öfter wegen ähnlichen Delikten aufgefallen war.

Frau Kraft half mit ihrer Wachsamkeit und ihrem mutigen Auftreten in dieser Nacht dabei, dass durch den Verdächtigen kein Kfz beschädigt und keine Gegenstände entwendet wurden. Dies ist der Zeugin besonders hoch anzurechnen, da sie in einer Situation, die bedrohlich und nicht alltäglich war, nachts einem fremden Mann die Stirn bot und so einen Schaden von ihren Mitbürger*innen abwenden konnte. Der couragierte Einsatz von Frau Kraft führte darüber hinaus letztendlich zur Inhaftierung des Mannes.

 

Hierfür sprachen ihr Heidelbergs Bürgermeister Wolfgang Erichson, Polizeipräsident Siegfried Kollmar und Knut Krakow (Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e.V.) ihren Dank und Anerkennung aus und überreichten ihr Urkunde und Präsent.

V.l.n.r.: Geschäftsführer Knut Krakow, Polizeipräsident Siegfried Kollmar, Patricia Kraft, Bürgermeister Wolfgang Erichson

Bild: PP MA

aufmerksame zeuginnen stehen Frau auf heidelberger neckarwiese bei

Am Donnerstag, den 28.07.2022 wurden im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt Rumstehen“ Frau Schmidts und Frau Zauscher für ihr couragiertes Einschreiten im Garten des Palais Graimberg geehrt:

Am frühen Abend des Montags, 08. März 2021, kam es auf dem Neckarvorland in Heidelberg-Neuenheim zu einer heftigen und lautstarken verbalen Auseinandersetzung zwischen einem jungen Mann und einer jungen Frau, die drohte weiter zu eskalieren. Auf dieses Geschehen wurden die beiden Damen, die gerade auf der Neckarwiese Frisbee spielten, aufmerksam. Durch das in der Folge gezielte und überlegte Eingreifen von Frau Schmidts und Frau Zauscher konnte eine Eskalation des Geschehens mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verhindert werden und der Aggressor zur Anzeige bei der Polizei gebracht werden. Frau Schmidts und Frau Zauscher standen im anschließenden Ermittlungsverfahren als wichtige Zeuginnen zur Verfügung. Die Zeuginnen haben durch ihr aufmerksames und couragiertes Verhalten dazu beigetragen, dass eine junge Frau aus einer höchst prekären Situation befreit werden konnte. 

 

Hierfür sprachen ihnen Heidelbergs Bürgermeister Wolfgang Erichson, EPHK Theo Härter (Leiter des Polizeireviers Heidelberg-Nord) und Knut Krakow (Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e.V.) ihren Dank und Anerkennung aus und überreichten ihnen Urkunde und Präsent.

V.l.n.r.: EPHK Theo Härter, Doreen Schmidts, Bürgermeister Wolfgang Erichson, Verena Zauscher, Geschäftsführer Knut Krakow

Bild: PP MA

couragierte zeugin verfolgt täter nach sachbeschädigung

Für ihr aufmerksames Verhalten wurde Frau Nora Schmid-Schurig im Rahmen der Kampagne „Beistehen statt rumstehen“ geehrt. Heidelbergs Bürgermeister Wolfgang Erichson, Polizeioberrat Torben Wille vom Polizeirevier Heidelberg-Süd und Reiner Greulich, Geschäftsführer des Vereins Sicheres Heidelberg e. V., nahmen die Ehrung vor.

 

 Am frühen Morgen des Sonntag, 16. Februar 2020, beobachtete Frau Schmid-Schurig in der Rohrbacher Straße einen verdächtigen Mann, der mit einem Gegenstand die Motorhaube eines dort abgestellten Fahrzeugs zerkratzte. Sie folgte dem Verdächtigen in gebührendem Abstand und informierte zeitgleich die Polizei über ihren jeweiligen Standort. Der Mann konnte schließlich von einer Polizeistreife vorläufig festgenommen werden.

Die anschließenden Ermittlungen erhärteten den Verdacht, dass er für eine Vielzahl weiterer, gleichgelagerter Fälle in Frage kommt, bei denen insgesamt ein Schaden in Höhe von über 25.000 Euro im Raum steht.    

 Die Zeugin hat durch ihr aufmerksames und couragiertes Verhalten dazu beigetragen, dass ein Serientäter dingfest gemacht werden konnte. Hierfür gebührte ihr Dank und Anerkennung.

V.l.n.r.: Polizeioberrat Torben Wille, Nora Schmid-Schurig, Bürgermeister Wolfgang Erichson, Geschäftsführer Reiner Greulich

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Pressebericht der Rhein-Neckar-Zeitung vom 17. Juli 2020
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